Frühjahrskonzert 2018

„Peter Pan“, eine Oboe im Zauberwald und „Die Pinien von Rom“ – Festliches Konzert am 15. und 16. Dezember 2018.

 

Italienische und spanische Kompositionen prägen das diesjährige Festliche Konzert – neben großen und kleinen Helden, viel Phantastischem und jeder Menge Bäume. Zunächst bespielen wir den Schweizer Nationalhelden „Wilhelm Tell“ in der Ouvertüre zur Oper von Gioacchino Rossini. Tell widersetzt sich mutig der Tyrannei der Obrigkeit und wird durch den berühmten Apfelschuss zum Symbol für die unabhängige, freie Schweiz.

 

Gleich mit zwei Werken ist der spanische Komponist Ferrer Ferrán vertreten. Er führt uns in seinem Konzert für Oboe und Orchester „El Bosque Mágico“ in die phantastische Welt der Elfen, Feen und Gnomen. Die Königin im Zauberwald, die Oboe, wird gespielt von Stephanie Schwartz aus Ravensburg. Ähnlich verspielt und märchenhaft ist Ferráns Vertonung der Geschichten von „Peter Pan“ und seinem Plan, nie erwachsen zu werden. Der Zuhörer begegnet außer dem Titelhelden den verlorenen Kindern, der Elfe Tinkerbell, Captain Hook und einem tickenden Krokodil.

 

Der zweite Italiener des Abends ist Ottorino Respighi. Er setzt mit der sinfonischen Dichtung „Pini di Roma“ den für diese Stadt so typischen Bäumen ein musikalisches Denkmal. Dabei gestaltet er seine Musik derart realistisch, dass man den Eindruck hat, man befinde sich wahrhaftig vor Ort. An vier verschiedenen Stellen Roms besuchen wir diese großzügigen Schattenspender: Die Pinien an der Villa Borghese, andere in der Nähe von Katakomben, die Pinien auf dem Hügel Ianikulum und jene an der Via Appia.

 

Für die Einstimmung auf die letzte Adventswoche sorgt schließlich Alfred Reeds „Russische Weihnachtsmusik“, wunderbar festlich und russisch melancholisch.

 

 

Das Programm:

 

Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“

(Gioacchino Rossini)

 

El Bosque Mágico, Konzert für Oboe und Orchester

(Ferrer Ferrán)

 

Russische Weihnachtsmusik

(Alfred Reed)

 

Pinien von Rom

(Ottorino Respighi)

 

Peter Pan 

(Ferrer Ferrán)

 

Karten zu 12,00 (erm. 10,00) / 10,00 (erm. 8,00), Familienkarte 34,00 / 28,00 ab Montag, 19.11.2018 bei der Touristinformation Ravensburg, bei www.reservix.de und an der Abendkasse (Ermäßigung für Behinderte, Schüler, Studenten, FSJ)

 

 

Samstag, 15. Dezember 2018 um 19:00 Uhr
Konzerthaus Ravensburg

Tickets

 

Sonntag, 16. Dezember 2018 um 17:00 Uhr

Konzerthaus Ravensburg

Tickets    

Frühjahrskonzert 2017

Interview mit Stephanie Schwartz 

 

Die junge Ravensburger Oboistin Stephanie Schwartz spielt mit dem Stadtorchester das Konzert für Oboe „El Bosque Mágico“ von Ferrer Ferran. Wir hatten die Gelegenheit, mit ihr über das Werk, ihren Werdegang und das Besonderen an einem Konzert in ihrer Heimatstadt zu sprechen.

 

Stephanie, warum hast du Oboe studiert?

Ich hatte das Glück, vor meinem Abitur in zahlreichen Orchestern mitspielen zu dürfen, u.a. auf Konzertreisen nach Spanien, in die Ukraine und nach Costa Rica. Das gemeinsame Musizieren und Gestalten von sinfonischer Musik hat mich bereits damals so fasziniert, dass ich mein Hobby zum Beruf machen wollte.

 

Das Werk, das du mit uns spielen wirst, heißt „El Bosque Mágico“ – der Zauberwald. Was macht das Magische an diesem Werk für dich aus? Was sind die besonderen Herausforderungen?

Das Magische an diesem Werk sind die Klangfarben, denn es sind ganz andere Farben die ein sinfonisches Blasorchester gegenüber einem klassischen Sinfonieorchester hervorbringen kann. In diesem Stück von Ferrer Ferran ist das so komplex und faszinierend komponiert, dass Klänge und Elemente so facettenreich erzeugt werden, dass die ganze Bandbreite eines Sinfonischen Blasorchesters dargestellt wird. Das Konzert bewegt sich in einem Zauberwald mit Zwergen, Feen und Elfen. Es ist unglaublich was mit der Oboe alles darstellt werden kann – bei den Feen Romantik, bei den Zwergen das Schelmische. Was für Emotionen mit diesem Werk freigesetzt werden, ist für mich immer wieder faszinierend. Da ich mit Sinfonischer Blasmusik groß geworden bin, entstehen bei mir ganz tiefverwurzelte Gefühle, und die Begeisterung darüber was für Klänge hier erzeugt werden können. Eine besondere Herausforderung sind die technischen Anforderungen, die der Komponist von dem Solisten verlangt. Ein persönliches Ziel sehe ich darin, dass ich das Publikum ansprechen möchte und durch mein Spiel mit der Oboe die Zuhörer auf die Reise in den Zauberwald mitnehmen möchte.

 

Wie wirst du dich auf das Konzert vorbereiten?

Klar (lacht) – die technischen Stellen müssen immer geübt werden. Ich setze mich aber auch immer wieder thematisch mit diesem Werk auseinander, um noch tiefer einzudringen, um die Atmosphäre im Konzert erzeugen und fassbar machen zu können. Wie siehst du deine musikalische Zukunft? Durch meine vielen Erfahrungen u.a. im Wuppertaler Sinfonieorchester und als Aushilfe im Gürzenich Orchester Köln und WDR Funkhausorchester sehe ich meine Zukunft weiterhin im Orchesterspiel. Darüber hinaus habe ich selbst erfahren, wie wichtig es ist, dass es Menschen gibt, die einen dazu ermutigen, schon sehr früh in Ensembles (auch Kammermusik) zu musizieren. Ich hoffe, dass es auch mir gelingt jungen Menschen diesen Weg eröffnen zu können.

 

Was bedeutet es für dich, in Ravensburg im Konzerthaus zu spielen?

Es bedeutet mir sehr viel. Ich bin hier aufgewachsen und war sehr lange an der Ravensburger Musikschule, da besteht eine sehr große Verbundenheit. Zudem durfte ich im Orchester des Rutentheaters mitspielen. Damals hatte ich schon den Wunsch einmal auf der Bühne des Konzerthauses in Ravensburg als Solistin zu stehen. Dieser Traum geht mit diesem Projekt in Erfüllung. Es freut mich besonders, dass ich mit dem Stadtorchester, in dem ich selbst schon gespielt habe, gemeinsam in meiner Heimat musizieren darf. Ich freue mich sehr auf unser Konzert!

 

Stephanie, vielen Dank für das Gespräch.


Ferrer Ferran: El Bosque Mágico – Konzert für Oboe und Orchester // Die Solistin 

 

Stephanie Schwartz, 1990 in Ravensburg geboren, entdeckte schon früh ihre Liebe zur Musik. Seit frühester Jugend spielt sie Klavier und Oboe. Nach dem Abitur nahm sie ihr Bachelor-Studium an der Musikhochschule Saarbrücken auf. 2014 bis 2017 studierte sie Master Orchestermusik bei Prof. Christian Schmitt an der Musikhochschule in Stuttgart. Beide schloss sie mit der Note sehr gut ab.

 

Vor und während des Studiums konnte sie vielfach Erfahrungen im Orchesterspiel sammeln, u. a. beim European Union Youth Wind Orchestra und bei der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Bei dem 2009 gegründeten Studierendenorchester ›Mannheimer Philharmoniker‹ war sie von 2014 bis 2016 festes Mitglied.

 

Die Teilnahme an internationalen Orchesterprojekten führte sie nach Costa Rica, China, Südafrika, Spanien, Portugal, Ukraine, Großbritannien, Belgien, Frankreich, Luxembourg und Italien. Eine besondere Erfahrung war ein Auslandssemester an der Musikhochschule in Peking im Jahr 2013.

 

Meisterkurse besuchte sie bei hochrangigen Oboisten wie Jonathan Kelly (Solooboist Berliner Philharmoniker) und Jacque Tys (Solooboist Oper Paris). 2012 erhielt sie das Bayreuth-Stipendium des Richard Wagner Verbandes Saarbrücken. Während des Studiums ergab sich auch die Möglichkeit, in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen zu musizieren. Ein Höhepunkt war der Gewinn einer Goldmedaille bei ›European Competition for Young Soloists‹ in Luxembourg mit dem Holzbläserquartett ›Ensemble Zéphyr‹.

 

Von November 2015 bis Juli 2016 hatte sie einen Zeitvertrag bei den Augsburger Philharmoniker und ist seit August 2016, ebenfalls mit Zeitvertrag, Mitglied des Sinfonieorchesters Wuppertal. Weitere Zusammenarbeit ergab sich seit 2017 mit dem Gürzenich Orchester Köln und dem WDR Funkhaus – Orchester.

 

Text: Stephanie Schwartz