Trompete und Planeten

 

Es ist eines der reizvollsten und meistgespielten Solokonzerte für Trompete: Das Trompetenkonzert in AS-Dur von Alexander Arutjunjan. Der gebürtige Armenier verknüpft darin folkloristische Klänge seiner Heimat mit der westeuropäischen Musiktradition. Anja Richter, Lehrerin an der Musikschule Ravensburg, übernimmt den Solopart. Mars, Merkur, Venus, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun - In die weiten des Weltalls entführt Gustav Holsts Orchestersuite „Die Planeten.“ Die irdisch-außerirdischen Klänge verzaubern, die Multimediainstallation des Planetariums Laupheim vervollständigt das Musikerlebnis. Außerdem auf dem Programm: Die „Akademischen Festouvertüre“ von Johannes Brahms und „Paris Sketches“ von Martin Ellerby.

 

Das Programm:

   

Akademische Festouverture

(Johannes Brahms)    

            

Trompetenkonzert in As-Dur  

(Alexander Arutjunjan)   

 

Paris Sketches

(Martin Ellerby)

 

The Planets

(Gustav Holst)

 

 

10. Dezember, 19:00 Uhr 

11. Dezember, 17:00 Uhr 

 

Konzerthaus Ravensburg

 

Karten zu €12,00 (erm. €10,00) / €10,00 (erm. €8,00), Familienkarte €34,00 / €28,00

 

Vorverkauf ab Montag, 14.11.2016 bei der Touristinformation Ravensburg, Weingartner Hof Tel. 0751-82800, bei www.reservix.de und an der Abendkasse (Ermäßigung für Behinderte, Schüler, Studenten, FSJ)


Wir danken dem Planetarium Laupheim für die Erlaubnis, deren Übersetzung Carl Sagans Textes hier zu veröffentlichen sowie Siegfried Heiss für die Bereitstellung der Fotos unseres Konzertes!

Carl Sagan - Pale blue dot

https://www.planetarium-laupheim.de/shows/der-blaue-planet/

 

Im Sommer 1977 starteten die Raumsonden Voyager 1 und 2 zu ihrer endlosen Reise durch den Weltraum. Sie erforschten die Gasplaneten unseres Sonnensystems und drangen danach in die Weiten jenseits der Planeten vor. Am 14. Februar 1990 wurde die Kamera der Sonde Voyager 1 auf das innere Sonnensystem gerichtet. Aus einer Entfernung von 6 Milliarden Kilometern wurde ein besonderes Foto geschossen. Zum ersten mal in der Geschichte der Menschheit, blickten wir vom Rand des Sonnensystems auf unsere Heimat.

Die Erde - ein blasser, blauer Punkt. Schauen wir uns diesen Punkt noch einmal an: Das ist hier. Das ist unser zu Hause. Das sind wir. Auf diesem Punkt lebt jeder, den wir lieben, den wir kennen, jeder, von dem man je gehört hat, jeder Mensch, der jemals gelebt hat, sein Leben ausgelebt hat. Die Summe all unserer Freuden und allen Leids, Tausende zuversichtlicher Religionen, Ideologien und wirtschaftlicher Lehren, alle Jäger und Sammler, Helden und Feiglinge, Begründer und Zerstörer von Zivilisationen, Könige und Bauern, jedes frisch verliebte Paar, jedes hoffnungsvolle Kind, jede Mutter und jeder Vater, Erfinder und Forscher, Moralapostel und korrupte Politiker, jeder Superstar, jedes Oberhaupt, alle Heiligen und Sünder aus der Geschichte unserer Spezies haben dort, auf diesem Staubkorn gelebt, das an einem Sonnenstrahl zu hängen scheint.

Die Erde ist eine sehr kleine Bühne in einer gewaltigen kosmischen Arena. Man denke an die Ströme des Blutes, die von all den Kaisern und Generälen vergossen wurden, so dass sie in Ruhm und Triumph für kurze Zeit die Herren eines Teils jenes Punktes werden konnten.

Man denke an die unzähligen Gräueltaten mit denen die Einwohner des einen Teils des Punktes die kaum zu unterscheidenden Einwohner eines anderen Teils des Punktes heimsuchten. Wie häufig gab es Streitigkeiten zwischen ihnen, wie erpicht sind sie darauf, sich gegenseitig umzubringen, wie tief ist ihr Hass.

Unsere Posen, unsere eingebildete Selbstherrlichkeit, die Wahnvorstellung, dass wir eine besondere Stellung im Universum haben, werden von diesem blassen Lichtpunkt in Frage gestellt. Unser Planet ist ein einsamer Fleck in der alles umhüllenden Dunkelheit des Kosmos. In unserer Verworrenheit - in all dieser unermesslichen Weite - gibt es keinen Hinweis darauf, dass irgendwoher Hilfe kommen wird, um uns vor uns selbst zu schützen.

Nach allem, was wir bisher wissen, ist die Erde die einzige Welt, auf der es Leben gibt. Es gibt keinen anderen Ort, zu dem unsere Spezies in naher Zukunft auswandern könnte. Besuchen, ja! Sich dauerhaft ansiedeln, noch nicht! Ob es uns gefällt oder nicht, im Moment ist die Erde der Ort, an dem wir uns bewähren müssen. Es hängt an uns. Man sagt, die Astronomie sei eine demütigende und, so möchte ich hinzufügen, eine Charakter bildende Erfahrung. Meiner Meinung nach, gibt es wohl keine bessere Veranschaulichung für die Torheit der menschlichen Einbildung als dieses ferne Bild unserer winzigen Welt. Für mich unterstreicht es unsere Verantwortung, freundlicher und mitfühlender miteinander umzugehen, und diesen blassen Lichtpunkt, das einzige zu Hause, das wir je kannten, zu schätzen und zu bewahren.